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1318. August 31. Breslau.

II kal. Sept.

Heinrich, Bischof von Breslau, verreicht den Magdalenerinnen in Sprottau, da sie infolge der unruhigen Zeiten in ihren Temporalien so herabgekommen sind, dass sie kaum noch existiren können, auf ihre durch Frau Mechthilde, weiland Herrin zu Glogau, und den berühmten Fürsten Heinrich, ihren Sohn, Herzog von Schlesien und Herrn zu Glogau, ihm, dem Bischöfe, übermittelte dringende Bitte hin das Patronatsrecht, welches ihm in der Pfarrkirche in Ylavia (Eulau) bei Sprottau als väterliches Erbtheil gehört, zu seinem und seiner Vorfahren Seelenheil und zur Linderung der grossen Armuth ihres Klosters in Sprottau, so jedoch, dass für den dortigen ständigen Vikar zu seinem angemessenen Lebensunterhalt die Wiedmutshufen in Eulau, das ganze Messkorn daselbst, die Oblationen, das Offertorium, die Testamente und Zuwendungen verbleiben sollen, während alles Andere an das Kloster fällt.

Z.: Johann Dechant, Heinrich Archidiakon, Veit Kantor, Fredemann Kanzler, Boguslaw Propst von Oppeln und Nikolaus Propst vom heil. Kreuz zu Breslau, Ulmann Dechant von Glogau und Arnold Dechant von Glogau, Andreas von Wysenburg Archidiakon von Oppeln, Mag. Konrad bischöfl. Offizial, Heinrich von Jescotel (Jäschgüttel), Paul, Stanko (in 20 Staneco), Heinrich von Würben der Jüngere, Bresl. Domherren.


Or. in zwei fast gleichlautenden Ausfertigungen im Bresl. Staatsarch. Sprottau Magdal. 29 u. 30; an der einen Ausfertigung hängt, wie auch der Text vermerkt, an blauen und rothen Seidenfäden das dritte bischöfl. Siegel und an grünlila Seidenschnur das Kapitelssiegel, an der zweiten jedoch nur, wie auch im Text vermerkt ist, an rothen und gelben Seidenfäden das bischöfl. Siegel.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 18, 1898; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1316 - 1326. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.